So – hier nun der schon längst überfällige Bericht über die beiden letzten Wochen der Grundausbildung. Von nun an werde ich wohl nicht mehr so "regelmässig" Berichte abliefern, da der interessanteste Teil meiner Bundeswehrlaufbahn wahrscheinlich jetzt (schon) vorüber ist.
Am Montag den 9. Dezember hiess es: Vorbereiten aufs Gelöbnis am Dreizehnten. Das wiederum bedeutete: Formaldienst – und zwar nicht zu knapp. Zum ersten Mal allerdings zusammen mit dem ersten Zug, welcher sich dabei recht dämlich anstellte. Tritt verschleppen und dem armen zweiten Zug wegrennen waren an der Minutenordnung.
Später hiess es dann, der zweite Zug soll vorne laufen, da die kleinsten bei uns so gross seien wie die grössten aus dem ersten Zug… alles Blödsinn, denn wenn der zweite Zug vorne läuft sieht die Sache einfach besser aus – aber immerhin war's Vorwand genug um dem zweiten Zug den Vortritt zu genehmigen.
Donnerstag abend hiess es: Zugabend! – Ergo saufen bis keiner mehr stehen kann (greetz @ StUffz x :biggrin … sehr harmonisch, wenn die Leute anfangen mitten auf den Flur zu kotzen und die Suppe dann mit einem Naßraum-Abzieher bis zum Eingang "schieben" … *leck0r*
Das eigentliche Gelöbnis am Freitag war garnicht so schlimm, auch wenn es nett kalt war – praktisch also, wenn man mitten in der Formation steht und nicht am Rand :D
In der Woche danach direkt am Montag war um 3oo Wecken angesagt – StUffz Busmann kam bei uns auf die Stube und meinte ganz freundlich "Jungs ihr könnt jetzt aufstehen, es ist Nachtalarm." – bis wir diesen tief sitzenden Schock verwunden hatten, hatte er Zeit genug unsere Ausrüstung zu bestaunen – Rücksäcke und Koppeln fertig gepackt und die Leute fertig im Feldanzug… tja das kommt davon, wenn besoffene StUffze den Mund nicht halten können :biggrin
Derart vorbereitet ging es also los – alles in die Kampftragetasche und den Seesack stopfen, weg damit aufs Geschäftszimmer… dann ab zu Block 4A, EPa & Waffe empfangen, und ab in den Luftschutzbunker. Sehr nette Gerätschaft übrigens. Schön eng, 4-Mann-Hoch"betten" und unser neues Lieblingsmoped: Die Luftpumpe. Damit die auch wirklich immer funktioniert und die bösen Kampfstoffe mittels Überdruck aus dem Block hält, müssen immer zwei Gelackmeierte kurbeln… sehr spannende Sache das.
Glücklicherweise waren wir als erste Gruppe des zweiten Zuges nicht lange da unten – eine dreiviertel Stunde um es halbwegs genau zu sagen. Die fünfte Gruppe konnte dafür knapp fünf Stunden da unten rumpimmeln und sich wahrscheinlich ganz gut erholen :P
Den Tag über hiess es dann wie angekündigt: Rekrutenbesichtigung. Die Stationen waren quer über den Truppenübungsplatz verteilt und die zu erfüllenden Kriterien im Prinzip recht primitiv. Darum haben auch alle bestanden, sogar alle aus dem ersten Zug *klatsch*
Dienstag und Mittwoch dann "Ausrüstung nachreinigen" = rumpimmeln. Ich zitiere kurz Stabsunteroffizier Mantler nach dem Mittagessen vorm Block: "So – jetzt 12 Minuten Pause; mal eine durchziehen [rauchen], dann: Weitermachen mit Reinigen …. und dann: Warten auf Weiteres." – so also die offizielle Beschreibung für den Tag.
Donnerstag dann der Spießroutenlauf – mit dem Laufzettel bewaffnet striffen alle durch die Kaserne, welche nicht in Borken verweilen würden. Abmeldung hier, Unterschrift da – alles mögliche abgeben und bestätigen lassen (dabei hatten wir wohl an der Wäschekammer den meisten Spass, aber das gehört hier nicht her ^^).
Abends verpacken und Freitag morgen noch eine Stunde rummachen – dann hiess es Abmarsch gen wuppertal. Kurz in der neuen Einheit anmelden, herausfinden was für ein Glück man hat und dann ab in den Urlaub.
Denn nach dem Bataillons-Antreten am Mittwoch und der äußerst interessanten und langen Rede des Oberstleutants (Vorsicht Ironie :biggrin hatten sich den wirklich alle verdient.
Gerade 15 Minuten in Wuppertal angekommen schallte es von dem oberen Flur: "eins!" – "und…" – "zwo!" – "und…" so weiter… während ich mich gemütlich mit den HGs auf meiner neuen Stube unterhalten und schonmal ein paar Tipps habe geben lassen, durften die anderen Borkener, welche demnächst zu Richtkanonieren ausgebildet werden, schonmal fleissig eine Runde pumpen.
Nach den Erzählungen der HGs haben Kamerad Hann und ich die Goldkarte gezogen, zusammen mit Voß welcher Koch wird und Selent dem zukünftigen Instler. Mit Jahn war auch noch was Interessantes *g* … auch gut geht es sicherlich Erlenhoff – als UA mit bald angesetztem Lehrgang und feststehendem Dienstposten als PersonalUffz wird er seine acht Jahre sicherlich gut rumbekommen.
Ich bin immernoch sehr gespannt wann ich den Schritt zum OA wagen werde, allerdings werde ich mir damit wohl nicht mehr allzuviel Zeit lassen… ich denke in zwei bis maximal drei Monaten. Bis dahin werde ich das angenehme Leben der Batterieführung geniessen…

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