Wo Jericho mit viel Blut, düsterer Atmosphäre und eigenwilligen (Nichtspieler-) Charakteren glänzt, muss man sich bei TimeShift mit einem namentlichen Niemand begnügen, der anscheinend von stumpfer Intuition geleitet eine ganze Diktatur niedermetzelt.

Doch zunächst zu Allgemeinerem: Die Grafik bei beiden Titeln ist durchweg gut, je nach Geschmack bei Jericho auch sehr gut. Die Soundeffekte sind wie heutezutage üblich mehr oder weniger Standardware, Ausgefallenes gibt es nicht. Die Soundtracks sind beidermaßen passend und wirken nicht billig.
Technisch, was sich auf die Steuerung, Bugs etc. bezieht, sind beide Spiele auch in der Verpackungsversion problemlos spielbar. Schade, dass ich sowas überhaupt erwähne.

Die Story beider Titel könnte unterschiedlicher nicht sein: Jericho setzt auf eine mystisch düstere Atmosphäre um eine sagenumwobene Stadt namens Al Khali in der Wüste Ägyptens (wenn ich mich richtig erinnere ^^), die gleichermaßen den Anfang vom Ende und Grund allen Übels ist. Der Spieler metzelt sich mit seinem Team aus sechs weiteren Charakteren durch verschiedene Zeitepochen der selben Stadt – endlich mal was neues. Geboten werden Gegenwart, zweiter Weltkrieg, Mittelalter, das römische Reich und eine alte, "ansässige" Kultur.
In mehreren Missionen samt Bosskämpfen gilt es nun, dem Oberbösewicht hinterherzutapsen und die Welt vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Mal wieder.
Hierzu schlüpft der Spieler nach Belieben in die Körper der Teammitglieder und nutzt deren Fähigkeiten unter Vermeidung ihrer durchaus ausgeprägten Schwächen. Dies ist der wirklich "neue" Teil, welcher einiges an Spielspaß garantiert. Mir zumindest.

Zumindest ähnliche Ziele setzt TimeShift: Der Spieler ergattert kurz vor einer tödlichen Explosion einen Prototypen-Anzug, welcher in der Lage ist (auch während des Spiels, vom Spieler gesteuert) die Zeit zu beschleunigen, anzuhalten oder gar rückwärts verlaufen zu lassen. Wo sich physikalisch angehauchtem Verstand die Hirnwindungen kräuseln, freut sich der Spieler: Auch hier endlich mal was Neues.
Der aus besagtem Labor bekannte Dr. Krone hat sich mit dem Erstexemplar eines Prototypen-Anzugs in die Vergangenheit gemacht und errichtet dort ein Imperium, selbstverfreilich mit ihm selbst an der Spitze. Die Aufgabe des Spielers ist nun, die Zeitlinie in der rückwärts durch Videosequenzen (endlich mal was Altes!) erzählten Geschichte wiederherzustellen; die Benutzung der manipulierenden Anzug-Funktionen ist dabei unumgänglich, vielleicht zu Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig (hey, wir reden immerhin davon die Zeit rückwärts laufen zu lassen ^^),

Alles in allem wirkt TimeShift als solider Shooter jedoch um einiges naiver als Jericho; nachdenken ist selten bis garnicht gefragt, eher volle Magazine und ein gut geladener TimeShift-Anzug. Jericho setzt auf seine gruselige Atmosphäre mit den toll umgesetzten Zeitepochen. Ein Mal durch, das wars bei beiden Titeln.

Spaß gemacht hats trotzdem. 

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