Vorweg kurz was zu Nara. Es war die erste richtige Hauptstadt von Japan, beherbergt 8 Welterbestätten der UNESCO und verhält sich zu Osaka wie Schwelm zu Wuppertal.  Es gibt Unmengen von Schreinen, darunter richtig berühmte und alles touristisch relevante ist so nah aneinander,  dass man es ohne Probleme zu Fuß abgehen kann.

Es war ziemlich heiß und selbst die motiviertesten Touris schleppten sich nur langsam von Tempel zu Tempel. Gerade stand ich vor der fünfstöckigen Pagode bei Koofuku-ji (zweithöchste Pagode in Japan…), als sich mir bekannte Texte aufzwangen…. „..im Sperrbezirk,  Skandaaaaaal! Skandal um Rosi!“ schallte es aus Lautsprechern. Schien außer mir auch niemanden zu stören.  Direkt im Anschluss kam das rote Pferd. Danach folgte ein deutscher Schlager-Schenkelklopfer nach dem anderen. Ich eilte an der Nanen-do-Halle vorbei Richtung Quelle und stand auf einmal mitten im…

 

Nara Oktoberfest 2013. Im Juni. Es gab ein großes Bierzelt,  ’ne Liveband, jede Menge Bier (sogar Bitburger! Auch wenn sie beim Namen auf japanisch Er(u)dingaa geschrieben haben… beim Köstritzer auch. Wenigstens haben sie an das Bitburger „No.1“ geschrieben <3. Die deutsche Platte (bestehend aus Sauerkraut,  Kassler, Würstchen und Senf), Brezen, kleine Japanerinnen im Dirndl, Deutschland-Schals, Muscheln, halbe Hähnchen, runde Pommes, Wasabi-Nürnberger, 23cm-Türme aus Calamari  und was wir halt sonst noch so bei unserem Oktoberfest haben. Alle tranken und feierten ausgelassen, ließen Bilder mit sich und dem großen I <3 OKF machen, riefen „1, 2, gsuffa“ und „Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin! “

Ich bin dann trotzdem erstmal zum Toodai-Ji, durch das sehr beeindruckende Nandaimon (Tor vor der Daibutsu-Den). In der Daibutsu-Den, seinerseits das größte Holzgebaeude der Welt, ist der Daibutsu, 437t Bronze und 130kg Gold schwer; eine riesige Buddha-Statue, umgeben von anderen wichtig aussehenden Statuen. Wenn man bedenkt, dass die Daibutsu-Den, die da heute steht nur noch EIN DRITTEL der ursprünglichen Fläche nutzt (wurde mehrmals neu gebaut), laeuft es einem eiskalt den Rücken runter…

In der Halle ist in einer der Säulen auf Bodenhöhe ein kleines Loch. Da soll man durchkriechen. Es hat genau die Größe des Nasenlochs des großen Buddhas und soll eine Wiedergeburt symbolisieren,  wenn man sich da durchzwängt. Nungut… ihr kennt mich ja. Und ich muss sagen… es war echt eng. Mittendrin dachte ich echt, ich stecke fest und verfluchte heimlich die alte Frau die zu mir meinte, dass ich da locker durchkomme. Immerhin gabs Applaus als ich auf der anderen Seite rausgeflutscht kam. Und was genau meine Wiedergeburt nun mit Buddhas Nasenloch zu tun hat, weiss ich auch nicht so genau…

Danach bin ich weiter der Spazierroute im Nara-kooen (Park) entlang. Es gab Tempel, Schreine, große und kleine, … und noch mehr Schreine und Tempel. Und Tempel. Ich wüsste mal gerne, wie viele es wohl gibt.

Danach gabs mal was Ordentliches zu essen, japanisches Schnitzel – erstaunlich nah am deutschen – mit Reis und Weißkohl und Tofu-Miso-Suppe. Morgen geht es nach Süden auf die Halbinsel Kii. Erst zu den verheirateten Felsen in Ize (die hat bestimmt jeder von Euch schonmal gesehen), den Kumano Sanzan (drei große Shintoo-Schreine) in Shinguu und der Kumano Honguu Taisha in Honguu. Wird also eher ein Trip in die Provinz… und die Vergangenheit.

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7 comments

  1. „Und was genau meine Wiedergeburt nun mit Buddhas Nasenloch zu tun hat, weiss ich auch nicht so genau…“ das würde ich auch gern wissen xD

  2. Ich hoffe das du uns ab jetzt nicht übel nimmst wenn wir dich „Popelchen“ nennen.
    Ich mein Caligula heißt ja auch „Soldatenstiefelchen“ und war sehr gefürchtet :D

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