Es war einmal vor langer, langer Zeit. Da konnten Shooter in bester DooM-Manier noch mit rein inneren Werten überzeugen: Gemetzel, viele Waffen, blöde Gegner und abwechslungsreiche Level. Gleiches im Adventure-Bereich: Neue Welten, neue Charaktere, ein bisschen Story, fertig. Das reichte.

Heutezutage ist das schwieriger. Spieler wollen nicht nur ausgeklügelte, sondern tatsächlich neue Stories, innovatives Gameplay und natürlich: Allerbeste Grafik. Ohne die geht schonmal garnichts. Wozu braucht ein Strategiespiel schon besonders reizende taktische Möglichkeiten oder ein Shooter etwas Erfrischendes – zeitgemässe Bombastgrafik wird es schon richten.

Vielleicht im Kindergarten oder der Sekundarstufe I. Wenn ein Spiel heutezutage nichts Interessantes bieten kann, versinkt es im Grafikmüll, sehr zu Lasten immer gelangweilterer Spieler. Die Folge: Miese Schnellschüsse – oder herausragende Spiele.
Ein Spiel der letztgenannten Art präsentiert Valve mit Portal eindeutig. Abseits von Ballerorgien und Grafikwahn geht es zurück zum Wesentlichen – Gameplay. Und davon nicht zu knapp.

Portal erlaubt es dem Spieler maximal zwei Portale (ach, Portale… =) gleichzeitig zu benutzen: Durch Betreten des einen Tors gelangt er sofort zum anderen heraus. Wer genügend Phantasie besitzt braucht nicht mehr weiterlesen und spielt sofort Portal ;-)

Andere mögen sich vielleicht an Prey erinnern. Auch dort gab es Portale und reichlich Spielereien mit der Schwerkraft. Gelegentlich war ein Reset des vermeintlichen Orientierungssinns gefragt – das entfällt bei Portal immerhin. Oder leider? Wie auch immer: Egal wie man die Portale einsetzt, letzten Endes findet man sich automatisch wieder auf den Füssen wieder. Oder in einem Becken voller tödlichem Schleim ;-)
Neu an Portal ist jedoch, dass Spieler die Position der Portale mittels einem der Gravity Gun aus Half-Life 2 ähnlichen Gerät selbst bestimmen können. Was in Prey statisch war, wird nun herausfordernd.

Wer sich noch nicht wirklich angefixt fühlt, den kann ich nur noch mit äusserst subjektiven Eindrücken bombardieren:
Portal ist witzig. Richtig witzig. Zumindest im englischsprachigen Originalton, den ich genossen habe. Ich vermute jedoch, dass die deutsche Vertonung dem nur in wenig nachsteht. Es gibt viele Andeutungen auf Half-Life 1, was gepaart mit einer naiven, süssen Computerstimme schon viele Gags sichert. Überhaupt ist Portal unheimlich süss – und dazu auch noch weitestgehend gewaltfrei. Ja, soweit ist es gekommen: Ich weiss ein gewaltfreies Spiel nicht nur zu schätzen, sondern sülze damit meine Homepage voll ^^. Weiterhin ist Portal angenehm bugfrei – mir ist nichts aufgefallen und große Beschwerden habe ich auch noch nirgends gelesen. Die zum Spiel gehörenden Entwickler-Kommentare offenbaren ohnehin, dass sehr viel Zeit investiert wurde, den Spieler anzuleiten und ausgefeilte Dämlichkieten auszuschliessen.
Von Anfang bis Ende bietet Portal genügend Herausforderungen, um den Spieler mehr als nur bei der Stange zu halten. Zum Ende hin wird belohnt, wer nicht aufgibt: Ein Abspann, den so manche Multi-Millionen-Euro/Dollar-Produktion nicht zu bieten weiss. Ich war zu Tränen gerührt: Vom Lachen ;-)
(Habe ich schon erwähnt, dass Portal  witzig ist? *g*)

Zum Abschluss noch ein paar Screenshots. Einfach so.

 

moderne Endlosschleife
neue Perspektiven
Klassiker neu aufgelegt

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