Zuallererst beeindruckte uns die wiedermals bombastische Grafik. Denn auch wenn es gelegentlich in einer „geeigneten“ Auflösung mal kurz ruckelt, ist es stellenweise fast unglaublich, was die Unreal 3-Engine aus der betagten Xbox 360-Hardware herauszukitzeln vermag. Die Darstellung ist noch glaubhafter und weiträumiger geworden – perfekt inszenierte Gebäude-Innenleben mit fließenden Übergängen in ebenso gut designte und weitläufige Außenareale:
Wow! So viel Spaß hat eine abgewrackte Landschaft noch nie gemacht.
Ebenfalls erhöht wurde der durchschnittliche Blutfluss: Jeder Gegner würde deutsche Blutbanken neidisch werden lassen und sudelt reichlich ins Level. Von Einfällen wie dem Durchtrennen von riesigen Arterien eines überdimensionierten Wurms ganz zu schweigen; Splatter-Freunde haben daran (und vor allem auch an der folgenden Cutscene) ihre helle Freude. Mehr Blut geht kaum.
Ähnlich siehts mit der Gewaltdarstellung aus: Köpfe platzen, Gegner werden dank waffeninterner Kettensäge in handliche Häppchen zerstückelt und bröseln bei Sprengwirkung beinah fröhlich durch die Luft. Auch hier also „volle Punktzahl“.
Die Story ist gewohnt amerikanisch: Keine Handvoll Antihelden retten die Welt vor bösen Viechern von… irgendwo. Woher die Bedrohung stammt ist auch überhaupt nicht wichtig; die Menschheit steht am Rande der Vernichtung (Klappe die MCMLXXVII-te) und kann dem Tod nur mittels einer ordentlichen Portion Gewalt von der Klinge springen. Schön ist jedoch: GoW II bietet deutlich mehr Spieldauer und das, ohne zwischenzeitlich zu langweilig zu werden (hab ich schon erwähnt, dass die Dialoge durchaus witzig sind? :-p) und reiht sich so gemeinschaftlich mit Army of Two und GoW I in die Reihe der Daueraction-Shooter ein. Metzeln nah und fern, Plattform-, Radpanzer-, Reaver- und Brumak-Rodeo, üppige Gegnerhorden und eine durchaus interessante Storyentwicklung (man könnte schon fast von einer Überraschung sprechen) hielten uns über mindestens acht Stunden beschäftigt. Am Stück =)
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Das Gameplay ist gewohnt flüssig. Die Figuren steuern sich wunderbar durch die schicken Level und laden wie selbstverständlich dazu ein, das halbautomatische Deckungssystem bis ins letzte auszukosten. Vor allem im Koop-Modus kommen die simple Steuerung und kameradschaftliche Atmosphäre gut an. Mit ein wenig taktischem Teamplay wird man – zumindest bei normaler Schwierigkeit – nur mittelmäßig selten einen Abschnitt wiederholen müssen. Wie sich das für Insane verhält, wird womöglich demnächst berichtet…
Fazit: Wer hier als Action- und Shooter-Fan keinen Spaß hat, dem ist kaum zu helfen.