Ja – wir leben noch! Jeden Tag sind wir von ca 11 bis spät unterwegs und haben so schön eine Menge Hotspots und auch ein paar Goodies sehen können. Die ganze Gruppe ist ganz schön aktiv und so legen wir Kilometer um Kilometer oder besser Stadtteil um Stadtteil zurück. Mit unserem Hardcore-Touri-Programm kommen wir aber auch gut durch, das Wetter spielt perfekt mit und die nächsten Tage stehen auch im groben.

 

Das Schreinfest am Freitag war eher Mau – keine Kirmesbuden, kein Spezialfutter, nur eine kleine Vorführung bestehend aus einem fahrenden Musikgruppe, ein paar Fahnenträgern, ein paar Drachenträgern und .. naja – halt dem Drachen, einer überdimensionalen Handpuppe. Wie schon aus anderen Teilen der Erde bekannt, ist es erst vorbei wenn die Dicke gesungen hat, so auch hier. Vielleicht waren wir auch nur zur falschen Tageszeit hier. Das klassische Schrein-Besuchs-Prozedere sind wir aber auch durchlaufen, also hin, Horoskop gezogen, Hände und Mund waschen, Rauch entgegen wedeln, spenden, klatschen, sinnieren (mit oder ohne Götter, wer weiss das schon so genau) und anschließend die feschen Gimmicks der Mönche begutachtet. Der Sensoji-Schrein strahlt einfach Ruhe aus, trotz des angrenzenden Vergnügungsparks und der Souvenier-Meile (alles begutachtet!)

Mit dem so angebrochenen Tag ging es weiter nach Kinshicho, bissel shoppen, was essen und überraschenderweise die erste „Tokyo von oben-Aussicht“, weil das Restaurant so hoch und mit Fensterfront war. Danach war der Tag gelaufen. Auch hier gab es nächtliche Raids auf die Nachbarschaft – klar. Tokyo bei Nacht ist etwas besonderes. Wie schon an anderer Stelle beschrieben, wird ein Schalter umgelegt und Tokyo mutiert vom Mauerblümchen zum Vamp. Nachts durch die Straßen zu streunern, zwischen den 24/7-Läden und den Neonreklamen, fast nur Taxen auf den Straßen, angesäuselte Angestellte die Schlangenlinien auf dem Bürgersteig gehen, quietschende Fahrräder, piepende Ampeln, an den Subway-Stations leihern Aufzüge und Rolltreppen ihren ewigen Monolog runter, und mitten drin man selbst, Tourist, keinerlei Verpflichtungen, man lässt sich dahin tragen wo man gerade hin will, wo das Essen am leckersten riecht, die Neonreklamen am hellsten ist oder die Pachinko-Halle am lautesten ist. Herrlich. Oh, ich schweife ab…

Samstags starteten wir mit Bier, offiziell! Das Biermuseum in Yebisu war nice, das Bier lecker und der “ Bier-Cocktail“ Precious Memory überraschend casual trinkbar. Na mal gucken, ob man zu Hause schief angeguckt wird, wenn man Bier mit Pfirsischsaft mischt. Auch hier galt es, einen angebrochenen Tag sinnvoll zu beenden und so sind wir nach Ueno – andere Seite von Tokyo. So richtig interessiert hat uns nur der Ameyakocho – ein etwas wilder Markt, jedenfalls für japanische Verhältnisse. Hier kamen wir auch das erste mal mit Otaku-Wares in Verbindung – ein kleiner Vorgeschmack auf Akihabara.

Abends zog es uns in unserer Nachbarschaft in ein Trink-Lokal, wie eine Mischung aus Kneipe und Restaurant. Gemütliches ausklingenlassen. Die hatten abgefahrene Tablets zum bestellen an den Tischen und ein Gericht namens „Russisch Roulette“. Für eine Gruppe mit x Mann bestellt man x-1 mal normal und einmal Spezial. Geliefert werden identisch aussehende kleine Teigbällchen mit Hackfleisch- oder Senffüllung. Witzig ^^.

Drei Tage (Sonntag, Montag und heute, Dienstag) stehen zwar noch aus, aber jetzt geht’s erstmal in die Falle. Bis die Tage!

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